„Dem Wandel begegnen“ lautete das Motto des halbtägigen Workshops auf dem Hof zur Hellen im Windrather Tal bei Neviges. Rund 40 Trainees der REWE-Group nahmen daran teil. Sie begannen mit konkreten Tätigkeiten wie der Apfel-Ernte, Gestaltung des neuen Feuerplatzes oder Reparaturarbeiten in der Scheune. Auf den anschließenden Hofrundgängen wurden intensive Fragen gestellt zur ökologischen Tierhaltung und Pflanzenproduktion. In der anschließenden Reflexionsrunde wurde die Übertragung in den eigenen Alltag besprochen und mit gegenseitigen Absprachen besiegelt.
Was sich hier einfach und kurz beschreiben lässt, hat es in sich. Das Lernkonzept, welches in der Kooperation mit Bettina Wamsler vom Hof zur Hellen, den Gründern des Erfahrungsfeld-Bauernhof e.V. Claudia Klebach und Olaf Keser-Wagner gestaltet wurde, lebt von einer sehr nachhaltigen Lernstrategie: Durch das eigene Mitgestalten in sinnvollen Aufgaben, entstehen in den Teilnehmern Fragestellungen zum Ort: Warum mache ich das? Was bringt es dem Ort, ist es sinnvoll? Dadurch öffnen sich die Teilnehmer und werden gleichzeitig zu „Teilgebern“. Darüber hinaus spielt der Umgang mit der Zeit eine entscheidende Rolle: Zeit für Wahrnehmung und Reflexion. Zeit, die Tiere und Anbausituation genau zu beobachten und zu beschreiben. Manch ein Vorurteil löste sich von selbst auf und so erleben sich die Gäste als konstruktiv lernend. Dabei wird immer wieder offen gelassen, ob die gefundene Antwort richtig ist, oder nicht. Das hält das Interesse wach – denn unbeantwortete Fragen, die aus der eigenen Erfahrung gewachsen sind, motivieren zur eigenständigen Beschäftigung damit.
Darüber hinaus bauen die Begleiter immer wieder an persönlichen Beziehungen und bringen die Teilnehmer dazu, sich mit sich selbst und anderen auseinander zu setzen. Dabei kommt Spielfreude auf und die hervorragende Lernumgebung des Hofes für das Thema sorgt für einen gelungenen Tag mit begeisterten Teilnehmern.
Wandel und der Umgang damit in Organisationen wird eines der Zukunftsthemen in der Unternehmensentwicklung sein. Wie aber wird man fähig, dem Wandel zu begegnen? Welche persönlichen Kompetenzen werden nötig? In der Landwirtschaft kann man Spuren von Wandel finden: Wachstum der Pflanzen, Entwicklung der Herde, Fruchtfolgeverschiebungen, bauliche Maßnahmen an Gebäuden und vieles mehr. Die entschleunigende Gelassenheit des Wahrnehmens und des Übens mit den einfachsten Dingen lässt die Teilnehmer ankommen: Auf dem Hof und bei sich selbst. Von dort aus beginnt für jeden seine eigene Entdeckungsreise über den Hof. Dabei kommt es zu intensiven Begegnungen: Mit der Kuhherde, den Schweinen oder Wespen.
Das Erfahrungsfeld-Bauernhof und der Hof zu Hellen arbeiten an weiteren Angeboten für interessierte Unternehmen. Erfolgversprechend ist der intensive Austausch und die große Transparenz aller Beteiligten, sowie die Bereitschaft kritisch die Lern- und Lehrstrategien zu hinterfragen.
Mehr Informationen gibt es bei Erfahrungsfeld-Bauernhof e.V., Olaf Keser-Wagner / Claudia Klebach oder www.erfahrungsfeld-bauernhof.org .