Die ersten Mähdrescher fahren über die Straßen und es gibt in den Medien Meldungen darüber, rücksichtsvoll zu fahren. Die Ernte steht an und mit den Wettermeldungen kommt der Hochsommer. Trockenheit und ein zu langes, kaltes Frühjahr, dementsprechendes Wachstum der Pflanzen und Verhalten der Böden – das Wetter liefert immer wieder Anlaß zum Diskutieren und Jammern. Kaum ist der Sommer da, ist es zu heiß – und vorher haben wir ihn sehnlichst erwartet.
Es ist wie verhext: Wir sehnen uns nach jenen schönen Momenten, zu denen es auch die Natur braucht, um sie zu erzeugen: Sonnenuntergänge gehen eben nicht morgens um elf und Sommerduft braucht reifes Gras und einen gewissen Grad an Feuchtigkeit. Das Glück ist flüchtig und das Jammern darüber groß.
Wir leben in Spannungen. Und wenn wir für einen Moment innehalten und diese Spannung genießen können, dann lebt es sich oftmals leichter. Entschleunigung und Aufmerksamkeit auf den Moment sind zwei wesentliche Faktoren, die wir selbst innerhalb von 5 Minuten steuern können und mit denen wir Zufriedenheit und Wohlbefinden auslösen können.
In den Begegnungen auf den Höfen tritt diese Entschleunigung ein. Wir genießen das Erforschen im eigenen Tempo. Den Dingen auf den Grund zu gehen, sie sinnlich soweit zu erfassen, dass wir sie mit unseren Sinnen und unserem Denken begreifen können. So bilden sich neue Begriffe und wir lernen. Die Freude daran, Zusammenhänge selbst entdeckt zu haben, hilft uns, im Alltag Gelassenheit zu entwickeln.
Euch wünschen wir einen gelassenen Sommer – auch wenn er vielleicht nur kurz ist. Genießt ihn mit allen Sinnen – wie viele es auch sein mögen…(c)